Stop! Bevor Du jetzt sagst „ich habe keine Zeit für so einen Kinderkram“, hör mich an!
Wie Du vermutlich mitbekommen hast, spricht die Welt derzeitig kaum von etwas anderem als der neuen App „Pokémon GO“. Diese „Augmented Reality App“ ist für Android und IOS erhältlich und soll in kürzester Zeit schon Schwergewichte wie Tinder in der Anzahl seiner APP-Nutzer überholt haben. Wahnsinn!
Aber warum? Was macht dieses Spiel, das selbst Erwachsene und Geschäftsleute im Garten des Nachbarn nach kleinen Monstern Ausschau halten lässt? Ich habe die App heute mal für Dich getestet und bin von ihrem Nutzen für den Gesundheitsbereich beeindruckt.
Zunächst mal muss ich gestehen, dass ich mich mit Pokémon so gut auskenne, wie ein Goldfisch mit Bäumen. Mich interessieren die kleinen bunten Manga-Monster, inklusive dieser gelben Blitz-Ratte namens Pikachu, nicht die Bohne. Und doch lief ich heute Mittag wie von Sinnen und von einer unsichtbaren Kraft getrieben durch die Straßen, um verschiedene Landmarken und umher hüpfende Pokémon abzugrasen.
Das Tolle an „Augmented Reality”-Apps (also „Erweiterte-Wirklichkeit-Apps“) ist, dass sie über GPS und Mobilfunkortung Deine Standortdaten erfassen und auf das Kartenmaterial von Google Maps zugreifen können. Auf diese Weise nutzt Pokémon GO Landmarken, Wahrzeichen und andere auffällige Objekte in Deiner Stadt, um daraus eine neue, virtuelle Spielwelt zu generieren. Wer schon mal von Ingress oder anderen Spielen dieser Art gehört hat, weiß bereits wovon ich rede.
Und, was soll ich sagen? Das Ergebnis ist verblüffender und mitreißender als ich dachte. Die bunten, kleinen und meist niedlichen Pokémon in einer Art Zoo zu sammeln und dafür Punkte und Stufenaufstiege zu erhalten, ist auf eine angenehme Weise befriedigend. Scheinbar wird dadurch das Belohnungszentrum im Gehirn von Jägern und Sammlern gekonnt stimuliert.
Aber ist das nicht trotzdem Kinderkram und für Erwachsene irgendwie Zeitverschwendung?
Ich glaube nicht! Denn was hier scheinbar als Kinderspiel daher kommt, ist meiner Meinung nach eine gekonnt getarnte Gesundheits-App zum Abnehmen. Eigentlich wollte ich heute nur ein paar Einkäufe erledigen und dann schnurstracks nach Hause zurück laufen. Doch dann erschien plötzlich auf einer Wiese, ganz in meiner Nähe, ein kleines Monster namens „Quapsel“ und schaute mich mit seinen großen Kulleraugen an.
„Naja, gut, den kleinen Abstecher kann ich ja noch machen, um den kleinen Monsterball aufzusammeln. Gesagt getan und ein paar geworfene „Pokeballs“ später hatte ich das kleine Viech gefangen und zu meiner Sammlung addiert. Doch das sollte nur der erste von einigen Abstechern und Umwegen sein, auf meinem „geraden“ Weg nach Hause.
Irgendwie schafft es diese Pokémon GO-App, dass ich mich mehr bewegen möchte als sonst. Besonders, weil ich dadurch meine Umgebung, wie bei einer Schnitzeljagd, noch mal ganz neu kennen lerne. Wenn ich mir meine drei Schnappschüsse auf dem großen Bild oben nochmal anschaue, muss ich immer noch grinsen. Eine kleine Lokomotive für Kinder, Stuck an Fenstern und Graffiti sind scheinbar die Highlights des Kaffs, in dem ich wohne. Doch es macht irgendwie enorm Spaß, diese Punkte zu finden und zu aktivieren; beinahe wie bei der bekannten elektronischen Schatzsuche, dem Geocaching. Dass ich an diesen Landmarken auch neue Pokeballs und Pokémon-Eier bekomme, ist dabei für mich eher zweitrangig. Und doch ist selbst hier ein weiterer positiver Effekt für die Gesundheit versteckt: Um die Pokémon-Eier auszubrüten, muss ich eine bestimmte Anzahl von Kilometern zurücklegen. Ich sehe es schon kommen, dass ich demnächst beim Joggen nicht mehr meine Jogging-App, sondern Pokémon GO aktiviert habe, weil ich doch Eier ausbrüten muss!
Du siehst also, dass Du dieses scheinbare Kinderspiel sehr gut dafür nutzen kannst, Deinen täglichen Kaloriengrundumsatz zu erhöhen und damit schneller abzunehmen. Manchmal reicht eben eine winzige Zusatzmotivation, wie das Erreichen einer Landmarke, das Fangen eines niedlichen Monsters, oder das Ausbrüten eines Eis aus, um uns ein paar wertvolle Schritte mehr zu entlocken.
Da die App kostenlos ist, kann ich nur allen Lauf-Faulen mit einem Minimum an Spieltrieb raten, beim nächsten Verlassen des Hauses diese App einzuschalten. Verblüffung und verbrannte Kalorien könnten die Folge sein. Und wer die Schlankr-Ernährung wirklich ernst nimmt, mit all ihren positiven Effekten auf Fettverbrennung und Gesundheit, der weiß um den günstigen „Nachbrennereffekt“, den schon wenige Kilometer Spazierengehen pro Tag haben können.
Letztlich ist es egal welche (Augmented Reality-) App Du dazu benutzt, um Dich selbst zu motivieren. Pokémon GO ist nur ein Beispiel, weil es gerade in aller Munde ist. Aber ich kann Dir nur raten, mach es wie ich, und nutze die neue Technologie der Handys, um Deinen Traumkörper noch schneller zu erreichen.
Als Schlusswort jedoch auch eine kleine Warnung: Augen auf und geradeaus, wenn Du mit eingeschalteter App durch Stadt und Wald läufst. Es soll schon viele Unfälle und Unglücksfälle gegeben haben durch Monsterjäger, die beim Gehen zu verliebt auf ihr Handy gestarrt haben. Immer aufpassen und keine Sorge: Die Pokémon laufen Dir nicht weg. Sie sind ja nicht mal real. 🙂